Hedge Fonds

Hedge Fonds

Hedge Fonds Hedge Fonds gehören zu den Investmentfonds. Sie werden oft auch als Alternative Investments bezeichnet.
Der Begriff „Hedge“ stammt aus dem englischen und bezeichnet eine Einfriedung oder einen Schutzwall. Demnach versuchen Anleger, sich durch Hedging zum Beispiel gegen Währungs- oder Zinsrisiken abzusichern. Aber auch Anlagen am Terminmarkt werden unter diesem Begriff zusammengefasst.
Hedge Fonds gibt es bereits seit 1949. In Deutschland war der Vertrieb von Hedge Fonds lange Zeit nicht zugelassen. Erst mit der Änderung des Investmentgesetzes zum 01. Januar 2004 ist der Verkauf von „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“, also von Hedge Fonds, möglich.




In den USA, Großbritannien und in der Schweiz sind Hedge Fonds bereits seit vielen Jahren erfolgreich tätig. Sie verwalten mitunter sehr große Sondervermögen. Vor allem Banken, Pensionsfonds und Versicherungen nutzen Hedge Fonds, um die Gewinne zu steigern.

Hedge Fonds unterliegen, anders als die übrigen zugelassenen Investmentfonds, keinen strengen Anlagerichtlinien. Sie können daher das breite Spektrum der vorhandenen Kapitalanlagen nutzen und sowohl in Aktienpapiere als auch in Optionsscheine und Termingeschäfte investieren.
 Durch diese Zusammensetzung sind Hedge Fonds wesentlich risikoreicher als andere Anlagen. Der Vorteil liegt jedoch in der relativen Unabhängigkeit zum Aktienmarkt. Die Fondsmanager von Hedge Fonds versuchen bei ihren Aktivitäten nicht, eine dem Fonds zugrunde liegende Benchmark (einen Aktienindex) zu übertreffen (wie dies bei Aktienfonds üblich ist).

Hedge Fond Strategien

Hedge Fonds Hedge Fonds versuchen vielmehr, nicht nur bei steigenden, sondern auch bei sinkenden Kursen Erträge zu erzielen. Das Ziel ist, eine möglichst hohe absolute Rendite zu erzielen („Absolut Return“)
Dies erreichen Hedge Fonds zum Beispiel durch Leerverkäufe in Aktien. Diese Strategie nennt sich Long Short Equity. Hierbei werden Aktien verkauft, die sich jedoch noch nicht im Depot befinden. Der Verkäufer spekuliert bei diesen Geschäften auf sinkende Kurse. Somit können die Aktien später günstiger gekauft werden, Gewinn wird erzielt.
Ein weiteres Geschäftsfeld der Hedge Fonds sind Arbitrage-Geschäfte. Hierbei werden Preisunterschiede, zum Beispiel an verschiedenen Börsen, genutzt. Der Fondsmanager kauft zum Beispiel eine Aktie an der Börse in New York, um diese wenig später in Frankfurt zu einem besseren Kurs wieder zu verkaufen. Arbitrage-Geschäfte findet man auch am Devisenmarkt durch Ausnutzung der Währungskurse.
 

Hedge Fonds in Rohstoffmärkten

Hedge Fonds Zudem investieren Hedge Fonds auch in den Rohstoffmärkten. Hier wird in der Regel die Strategie Global Macro genutzt, durch diese werden wirtschaftliche Entwicklungen verschiedener Branchen erkannt und durch den Einsatz von Termingeschäften und Optionen genutzt.
Eine weitere Strategie der Hedge Fonds ist das Event Driven. Die Fondsmanager spekuliert bei Aktienkäufen hier darauf, dass durch Übernahmen oder Fusionen heftige Kursschwankungen entstehen.
Hedge Fonds nutzen aber zuweilen auch die Strategie des Systematic Trend Followers. Hierbei werden durch mathematische Formeln Kauf- oder Verkaufssignale errechnet, nach denen Investments erfolgen. Durch diese Strategie sollen größere Verluste vermieden werden. Diese Hedge Fonds eignen sich zum Beispiel auch für eher konservative Anleger.
 

Hedge Fonds Hebel

Des Weiteren haben Hedge Fonds, anders als die übrigen Investmentfonds, auch die Möglichkeit, Fremdkapital zu nutzen. Hierdurch soll ein Leverage-Effekt (ein so genannter Hebeleffekt) erzielt werden. Die Fondsmanager der Hedge Fonds versuchen also, die Kredite gewinnbringend anzulegen, so dass deren Rendite die Kosten der Kreditaufnahme übersteigt. Hierzu nehmen Hedge Fonds zum Beispiel auch Fremdwährungsdarlehen auch. Diese Darlehen werden, wie der Name schon sagt, in einer fremden Währung aufgenommen.

Fremdwährungsdahrlehn
Risiken Auch die Zahlung von Zinsen und Tilgung erfolgen in der fremden Währung. Bei Fremdwährungsdarlehen spekuliert der Hedge Fonds also auf sinkende Kurse der Fremdwährung, denn in diesem Fall ist die Summe der Tilgung geringer als die Höhe der Kreditaufnahme.
Fremdwährungsdarlehen haben aber noch weitere Vorteile. So sind die Zinssätze in anderen Ländern oft deutlich geringer als in Deutschland oder in den USA:
Vor allem Japan befindet sich in einem historischen Zinstief. Hier sind Darlehen zu einem Zins von 1,8% p.a. zu bekommen. Allerdings ist das Risiko der Kurssteigerung beim japanischen Yen derzeit höher als die Möglichkeit sinkender Kurse. Doch auch die Schweiz bietet günstige Fremdwährungsdarlehen zu Zinssätzen um 3% p.a.

Risiken der Hedge Fonds

Risiken Durch die weit verzweigen Investitionen von Hedge Fonds und die relativen Risiken der Kapitalanlage sind sie jedoch auch ein Risiko für die Finanzwelt. Fondspleiten können durch Kreditaufnahmen Dominoeffekte nach sich ziehen, die sogar Finanzkrisen auslösen können. So verlor der Hedge Fonds Amaranth im Herbst 2006 fast 5 Milliarden Dollar in nur wenigen Tagen.

Um dieses Risiko zu begrenzen, haben sich die G7-Finanzminister im Februar 2007 darauf verständigt, Hedge Fonds künftig besser zu kontrollieren.
Hedge Fonds erzielen ihre Erträge relativ unabhängig. Sie eignen sich daher als Beimischung in fast jedem Depot, nicht nur bei risikoreichen Anlegern. Auch konservative Anleger können von Hedge Fonds profitieren. Durch die Beimischung soll eine Diversifikation des Portfolios erreicht werden.